
Die Kristalle des Wasserkefirs sind eine Lebensgemeinschaft, eine so genannte Symbiose: Verschiedene Organismen leben zusammen und liefern sich gegenseitig die richtigen Lebensbedingungen und Nährstoffe.
Wertvolle Milchsäurebakterien benötigen für ihr Überleben und ihre Vermehrung verschiedene Stoffe und Vitamine, die sie von den Hefen geliefert bekommen. Im Gegenzug produzieren die Bakterien Milchsäure, die wiederum von den Hefen genutzt wird. Auf dieses komplexe Wechselspiel ist auch die Wirkung des Wasserkefirs zurück zu führen, der unser Wohlbefinden fördern kann.
Zu den interessantesten Vitaminen, die von den Hefen im Wasserkefir produziert werden, gehören aber sicherlich die Vitamine der B-Gruppe, darunter auch Vitamin B12, was Wasserkefir gerade für Veganer und Vegetarier zu einem spannenden Lebensmittel macht. Vitamin B12 kommt natürlicherweise sonst vor allem in Fleisch-, Fisch- und Milchprodukten vor. Während in den Industrienationen sonst nur rund 7 Prozent der Bevölkerung unter einem Vitamin-B12-Mangel leiden, sind es unter Veganern je nach wissenschaftlicher Studie 60 bis 90 Prozent. Selbst Vegetarier, die Milchprodukte und Eier essen, haben noch ein recht hohes Risiko für einen Vitamin-B12-Mangel. Die Zahlen schwanken je nach Studie zwischen 20-70 Prozent, liegen aber deutlich über dem Bevölkerungsdurchschnitt.
Mit fortschreitender Fermentation (Gärung) wird das Wasserkefir-Getränk saurer, der Zuckergehalt sinkt. Insgesamt herrscht im Wasserkefir ein zunehmend saures Milieu, auch der pH-Wert fällt ab, und Fäulnisbakterien etc können sich schlecht vermehren.
Aber nicht nur die ganzen Nährstoffe sind so interessant an diesem Getränk. Sondern die Bakterien etc an sich nehmen wir dadurch auch zu uns. Ein Teil dieser lebendigen Mikroorganismen kann sich im Dickdarm ansiedeln und es schädlichen Darmbakterien erschweren. Sie produzieren viele Stoffe, die gesund für den Körper sind. Und eine gesunde Darmflora kann im Grunde jeden Bereich unserer Gesundheit positiv beeinflussen, sogar die psychische.
Ich finde Wasserkefir ist ein hervorragender Einstieg in die Fermentation, man kann nicht so viel falsch machen und wenn doch, ist nicht jeder Fehler fatal für die Kefirkultur. Hygiene ist natürlich wichtig, aber Sterilität absolut nicht notwendig. Mein Gefäß reinige ich meist mit sehr heißem Wasser und ab und zu setze ich meinen selbst gemacht Essigreiniger, für eine gründliche Reinigung ein. Die Hände Wäsche ich nur mit Seife wenn diese auch direkt mit dem Kefir in Verbindung kommen, was beim Einsatz Sieb, Trichter nicht wirklich vor kommt.
Ich möchte dadurch vermeiden irgendwie Seifenreste in das Ferment zu bringen. Sind die Hände verschmutzt, sollte man aber natürlich Seife einsetzen.
Dazu ist noch wichtig zu wissen, dass mein kein Metall verwenden sollte. Dies gilt für alles was eingesetzt wird. Ich nutze bis heute noch Kunststoffsiebe, - trichter und - Löffel, wobei ich da auch gerne noch umsteigen möchte. Edelstahl soll kein Problem darstellen, aber damit habe ich noch keine Erfahrung.
Meine Utensilien für das Fermentieren von Wasserkefir habe ich bei Fairment als Set gekauft. Dieses ist mit 50-60€ nicht gerade günstig, jedoch bekommt man dort gute Qualität und da man außer die Verbrauchsmittel nichts weiter mehr kaufen muss, sind die 50 Euro auch schnell wieder vergessen.
In diesem Set enthalten ist ein Gärgefäß mit passendem Deckel, ein Sieb und trichter zum abfüllen, Anleitung und Rezepte, sowie die Kefirkristalle.
Und für die erste Fermentation liegt auch Rohrohrzucker und eine getrocknete Feige dabei. Das einzige was du beim ersten Mal selbst benötigst ist Wasser.
Und für die weiteren Fermentationen empfiehlt es sich einen kleinen Vorrat an passendem Zucker (ich verwende vorallem Rohrohrzucker und mische etwas Kokosblütenzucker dazu) und ungeschwefelte Trockenfrüchte ohne Konservierungsmittel oder Öle. Ich benutze am liebsten getrocknete Apfelringe.
Und wie der Werdegang meines Wasserkefirs aussieht und aus welchen Fehlern ich schon lernen durfte erzähle ich euch im nächsten Beitrag.
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